Auszeichnung mit Ehrenmedaille
Glaubwürdigkeit und christliche Werte
Dabei würdigte der Bürgermeister die vielfältigen Ehrenämter, in denen sich Herbst stets mit hoher Glaubwürdigkeit, viel Pflichtgefühl, leidenschaftlichem Engagement und christlichen Werten um Hünfeld und die Region verdient gemacht habe. 12 Jahre lang führte er den ökumenischen Hospizverein, der kranke Menschen auf ihrer letzten Wegstrecke würdevoll begleitet. Er berät als Mitglied der Bewilligungskommission der Aktion Hünfelder Sorgenkinder die Arbeit des Vereins für Kinder mit Beeinträchtigung und deren Familien. Im Aufsichtsrat der VR Bank Nordrhön wirkte er von 1990 bis 1993 als Mitglied und bis 2006 als dessen Vorsitzender. In die Kolpingfamilie trat er ein und war 11 Jahre lang deren Vorsitzender, den Vorsitz des Kolpinghausvereins hatte er von 1991 bis 2018 inne und wirkt bis heute als Mitglied der städtischen Kolpinghauskommission.
In seiner beruflichen Tätigkeit war er von 1989 bis 2011 Amtsgerichtsdirektor und trug in einer entscheidenden Zeit Verantwortung für ein besonderes Amtsgericht, das mit der Zuweisung landesweiter Zuständigkeiten zu einer großen Justizbehörde mit über 190 Beschäftigten wuchs. Andere kleine Amtsgerichte wurden in diesen Jahren geschlossen. Unter anderem hat das Hünfelder Amtsgericht heute hessenweit die Verantwortung beispielsweise für Mahnsachen.
Es liege in der Persönlichkeit von Herbst begründet, sagte der Bürgermeister, dass er stets glaubwürdig für seine zutiefst christlichen und menschlichen Werte eingetreten sei. Deshalb habe auch eine Mehrheit der Hünfelder ihm und seinen damaligen Mitstreitern Rudolf Zwiener und Kurt Schramm von der Bürgerinitiative „pro JVA“ das Vertrauen geschenkt, als sich eine knappe Mehrheit der Hünfelder im Bürgerentscheid für die Ansiedlung der Haftanstalt ausgesprochen hatte, erinnerte Tschesnok an diese schwierige Zeit im ehrenamtlichen Wirken des Familienvaters. Immerhin hatten ihm damals Gefängnisgegner in nächtlichen Anrufen gedroht, sein Haus anzuzünden, wie Herbst in seiner Dankesrede öffentlich bekannte.
Mit dieser besonderen Ehrung wolle ihm die Stadt in besonderer Form auch Danke sagen, sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio. Es sei wichtig solche Persönlichkeiten auszuzeichnen, da es der Gesellschaft an Vorbildern mangele, betonte der Bürgermeister.
Auch Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell erinnerte daran, dass es gerade das Ehrenamt sei, das das Fundament einer intakten Gesellschaft gewährleiste, weil es Brücken baue, Menschen stärke und Menschlichkeit hineintrage. Er danke Herbst auch dafür, dass er so lange und beharrlich für Hünfeld gewirkt habe.
In seinen Dankesworten gestand der gebürtige Rimmelser Josef Herbst auf Platt: „Es hädd net needich gedoo, aber schee dot es doch“ (Es wäre nicht nötig gewesen, aber schön tut es doch). Gott und die Menschen hätten es in seinem Leben immer gut mit ihm gemeint, deshalb habe er auch einiges zurückgeben wollen. Er dankte besonders den vielen Weggefährten in Beruf und Ehrenamt, ohne die er die vielen Aufgaben nicht hätte meistern können. Deshalb nutze er gern die Gelegenheit dieser Auszeichnung, diesen Dank auch öffentlich auszusprechen. In diesen Dank schloss er besonders auch seine Frau Agnes und die Töchter mit ihren Familien ein, die oft auf ihn hätten verzichten müssen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch Lukas Kout am Flügel.
